21. November 2025
Community-Event: Iss dich zum Erfolg
Wenn ein Ernährungsexperte mit Weltmeistertitel und einer der besten Zehnkämpfer der Welt gemeinsam auf einer Bühne stehen, werden Erfahrung und Ehrlichkeit so greifbar, wie sie das sonst selten sind. Der vierte und letzte Event der Mental-Game-Serie, den die ZRH Community gemeinsam mit FRZ Flughafenregion Zürich und Weltklasse Zürich veranstaltete, widmete sich der Frage, welche Ernährung nicht nur Athletinnen und Athleten, sondern auch Manager und Managerinnen im anspruchsvollen Berufsalltag zu mehr Leistungsfähigkeit verhelfen kann.
Als Host der gesamten Mental-Game-Serie sorgte Christoph Joho, Co-Meeting Director von Weltklasse Zürich, mit seinen einleitenden Worten dafür, dass die Bühne für einen Event gesetzt war, die Spitzensport, Wissenschaft, Business und Alltag perfekt verbindet: «Jetzt kommt ja wieder der Dezember und die Steh-Apéros und die Firmenfeiern – da tut es gut, wenn man weiss, wie man sich trotzdem sinnvoll ernährt.»
Superfood: Grundlagen statt exotische Wundermittel
Dani Hofstetter, Ernährungswissenschaftler und ehemaliger Triathlon-Weltmeister, machte gleich zu Beginn klar, dass es beim Begriff «Superfood» weniger um exotische Wundermittel als um sinnvolle Ernährungsgrundlagen geht. «Erfolg bedeutet beim Essen nicht Perfektion», erklärte er: «Es bedeutet Freude, ein gutes Gefühl – und dass es für mich persönlich funktioniert.» Neben ihm bestätigte Simon Ehammer, Hallen-Siebenkampf-Weltmeister und Zehnkampf-Vize-Europameister, diesen Gedanken auf seine unverblümte Art: «Superfood ist für mich das, was mir persönlich guttut. Alles andere ist Etikette.»
Aus dieser gemeinsamen Haltung entwickelte sich eine Veranstaltung, die nicht belehrte, sondern entlastete. Hofstetter übersetzte komplexe Ernährungsthemen in einen alltagstauglichen Zehnkampf: von Kohlenhydraten als «Superbenzin der Aktiven» über Proteine als «zentrale Bausteine» bis hin zur unterschätzten Bedeutung guter Fette. Immer wieder zeigte er auf, dass die Bevölkerung in der Schweiz weniger ein Mengen- als ein Qualitätsproblem hat: «Wir essen zu viele zu stark verarbeitet Lebensmittel, die oft zu wenig natürlich sind.» Hofstetter gab gleich auch einen simplen Tipp für eine ausgewogene Ernährung: «Auf jedem Teller sollten sich immer mindestens drei unterschiedliche Farben befinden.» Und: «Ein kleiner Aufwand in der Küche muss sein. Das bedeutet, dass man unverarbeitete, frische Lebensmittel verwendet.» Er zog auch klare Parallelen zur heutigen Arbeitsrealität: hoher Stress, wenig Bewegung, viel Bildschirmzeit. «Ernährung kann nur im Gesamtbild all dieser Faktoren ihre Wirkung optimal entfalten», gab er zu bedenken.
Christoph Joho gelang es mittels eingeschobener Interviewblöcke, die beiden Profis immer wieder herauszufordern und so spannende Aspekte weiter zu vertiefen. Mit seiner Moderation sprach er wohl oft auch dem Publikum aus dem Herzen. Dies etwa, als Dani Hofstetter klarstellte, dass es bei der Ernährung keine einfachen Abkürzungen gebe. Darauf meinte Joho: «Ich wollte ursprünglich die Abkürzungen hören – aber eigentlich sind die Basics das Eindrückliche.» Daraufhin teilte er auch seine eigenen Erfahrungen als Sportler und Co-Meeting Director von Weltklasse Zürich.
Das Wichtigste: Freude am Essen
Simon Ehammer brachte die sportliche Perspektive ein – und die wohltuende Einfachheit seiner Herangehensweise. «Ich bin keiner, der lange rechnet, wie viel von was ich essen sollte. Ich weiss, was mir guttut – und dann mache ich es einfach.» Eine Haltung, die gerade deshalb überzeugte, weil sie nicht naiv, sondern durch jahrelange Erfahrung geprägt ist. Sein Alltag mit bis zu 40 Trainingsstunden pro Woche sei ein permanentes Feinjustieren zwischen Energiebedarf, Erholung und mentaler Stabilität. «Wenn etwas nicht stimmt, passe ich es umgehend an. Zudem ist mir wichtig: Ich brauche Freude beim Essen.»
Am Event wurde auch klar, dass Ernährung nicht nur biologisch, sondern auch sozial wirkt. Bewusstes Essen, ohne Mobile-Screen und in guter Gesellschaft ist für Hofstetter eine oft unterschätzte Ressource. Er gab zu bedenken, dass Studien eindeutig belegen, dass dasselbe Essen vom Körper deutlich weniger effektiv verarbeitet werden kann, wenn es in Eile, abgelenkt oder in schlechter Gemeinschaft erfolgt. «Essen ist Selbstpflege. Und mit guten Leuten zu essen ist gesünder, als jeder Superfood es je sein könnte», erklärte er. Ehammer bestätigte diese emotionale Dimension, etwa wenn er erzählte, weshalb er vor bestimmten Wettkämpfen lieber Schnitzel-Pommes mit Freunden statt modische Bowls esse: «Wenn es funktioniert und mir Vorfreude gibt, dann stimmt es.»
Mental Game-Serie: in kleinen Schritten zum grossen Erfolg
Dass Theorie auch schmecken darf, bewies der anschliessende Superfood-Netzwerkapéro, der wie die gesamte Veranstaltung im Circle Convention Center stattfand, mit Spinat-Avocado-Salat, kurz gebratenem Thunfisch, Randen-Burger, Vollkorn-Pasta und Golden-Milk-Desserts – eine kulinarische Verlängerung der wichtigsten Botschaften des Abends: unverarbeitet, farbig, nährstoffreich, alltagstauglich.
Am Ende entstand das, was die Mental-Game-Serie im Circle über vier Veranstaltungen hinweg geprägt hat: Wissen, das nicht belehrt, sondern befähigt. Hofstetter fasste es so zusammen: «Das Ziel ist nicht, alles umzusetzen, was Sie heute Abend gehört haben. Es geht vielmehr darum, einen kleinen Schritt zu wählen und diesen dann konsequent im Alltag zu etablieren.» Ehammer ergänzte mit Blick auf die eigene Karriere: «Weiter verbessern. Schritt für Schritt. Mehr kann man nicht machen – und mehr braucht es auch nicht.»
Damit schloss sich auch der Kreis der Mental-Game-Serie – von Schlaf als Leistungsfaktor über positives Mindset und High Performance bis zum Superfood. Christoph Joho brachte es in seinem abschliessenden Rückblick auf die vier Veranstaltungen auf den Punkt: «Es sind die kleinen konsequenten Schritte, die über Erfolg entscheiden – im Sport genauso wie im Alltag.»
Alle Mental Game-Events zum Nachschauen gibt’s hier: Mental Game-Events